Freitag, 14. Juni 2013

Frühling, Sonne, Pflanzzeit - wo ist mein Garten?

Manchmal geht dann doch zügig voran...

Anfang April - siehe Bericht dort - zog es sich hin, bis die Gärten, die Straßen und allgemein, die Außenanlagen, nach und nach angelegt wurden. Doch intensive Kommunikation mit der Bauleitung sorgte für ein gehöriges Plus an gegenseitigem Verständnis und schlussendlich auch für Fortschritt.

Ich musste mehrfach nach einem genauen Zeitplan für die Fertigstellung fragen, den gab es dann schließlich und eingehalten eingehalten wurde er aus. Die Straßen und Wege kamen voran, die fehlenden Arbeiten an der Nachbarzeile konnten abgeschlossen werden, daraus folgte für uns: Ein Weg, weitere Abwasserkanäle, Nivellierung des Grundstücks, tonnenweise Oberboden und die Markierung der Grundstücksgrenzen.

Das Wichtigste war für die meisten der Oberboden, denn erst mit dem konnte die Bepflanzung beginnen und der Zaunbau beginnen. Für Erstaunen hat in dem Zusammenhang die Info der Bauleitung gesorgt, dass der Oberboden erst aufgebracht werden konnte, nach dem er "beprobt" wurde. Was auch immer die Richtlinie für diese Beprobung vorsieht - man sollte sich vorsehen. Mit drei Spatenstichen grub ich direkt drei große, grobe Glasscherben aus. Bei den Nachbarn gab es ganz ähnliche Bodenproben.


Die prompte Recherche im Netz nach Qualitätsstandards für den Oberboden - "Mutterboden" ist mehr als geprahlt und kein fest definierter Qualitätsbegriff - ergab, dass es keine echten Definitionen gibt. Ich fand lediglich das Zitat eines nicht näher benannten Umweltamtes: "Der Begriff "Mutterboden" ist kein technischer Fachbegriff im klassischen Sinne, sondern bezeichnet als umgangssprachlicher Terminus den obersten humosen und belebten Bodenhorizont. Er ist auch als Qualitätsbegriff eingeführt und in diesem Sinne reich an organischen Materialien und frei von Fremdstoffen. Zu den Fremdstoffen können zweifellos die Glasscherben, eher weniger die Steine gezählt werden. Wenn Ihr Bauträger keine detaillierte Klassifizierung des Bodenmaterials im Vorfeld der Auffüllung zugesagt hatte, wird man sich wohl nur auf eine relativ "weiche" Definition von Mutterboden beziehen können." (Quelle: http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?17198-Beschaffenheit-des-Erdreichs-im-Garten) Und damit muss nun jeder selbst wissen, was er/ sie damit macht. Einfach im Kaufvertrag nachlesen, was genau die Baubeschreibung verspricht. Nur das zählt... Kleine Kinder würde ich jedenfalls auf dem blanken Oberboden nicht mehr spielen lassen. Die offenbar geringe Qualität verursacht dann doch nochmal Kopfschütteln...wie kann man sowas verbauen?

Wir bekamen dafür recht schnell unseren Rollrasen geliefert und verlegt (wieder ein fremder Anbieter). Der wuchs zügig und prächtig an (der Rasen, nicht der Anbieter) und seither "darf" ich wöchentlich mähen.


Die Bauleitung hat, wie gesagt, den Zeitplan eingehalten und so konnten wir rechtzeitig auf der von einer schon vormals erwähnten Fachfirma errichteten Terrasse Geburtstag feiern. Ziel erreicht! 

Doch wirklich fertig sind wir damit immer noch nicht. Jene Außenanlagen, die der Gemeinschaft gehören, sind noch nicht fertig. Mühsam ist es... Die Straße ist vielleicht zu 50% ihrer Gesamtlänge fertig. Die weiteren Parkplätze fehlen, Beschilderung und Beleuchtung ist auch noch nicht vorhanden. Der Kleinkindspielplatz ist noch nicht gepflegt und nicht nutzbar. Aber bis Ende des Monats soll das alles fertig sein.

Kleiner Streich am Rande: Sämtliche Straßenschilder wurden mit einem Tippfehler geliefert und montiert... 

Es bleibt also spannend, ab wann ich wirklich vermelden kann: Check! Gesamtvertrag erfüllt, ab jetzt heißt es wohnen, genießen, pflegen - und immer schön rechtzeitig Mängel melden und beheben lassen. 

Fortsetzung folgt.


Freitag, 12. April 2013

Außenanlagen braucht es auch noch...

Wenn er auch lange hat auf sich warten lassen, so lässt sich nicht leugnen, dass der Frühling da ist. Hurra!!

Geneigte Leser werden sich erinnern, dass am Tag der Übergabe längst nicht alles fertig war, was wir gekauft haben. Aber natürlich hatten wir den vollen Kaufpreis bereits bezahlen müssen und für den Rest eine Garantie bekommen.

So sind die Außenanlagen wie die Privatstraße, die Vorgärten, zu Zuwegung, die Gärten uvm. noch nicht vorhanden. 

Also stehe ich jetzt, nach dem langen Winter, in regem Kontakt mit den Gewerke-Verantwortlichen und warte, wie die Nachbarn, darauf, dass der Garten und die Terrasse noch in diesem Frühjahr genutzt werden können. Es ist Zeit zu pflanzen und natürlich möchte jeder neue Eigentümer schnellstmöglich in seinem kleinen Garten sitzen, die Kinder toben und den Grill rauchen lassen. 

Wir beobachten den Fortschritt täglich ganz genau. Es sind drei Bagger im Einsatz und Steine kommen - die Straße wird gemacht. Ok, aber ganz ehrlich, was ist den Eigentümern wohl wichtiger, Garten oder Straße? Da sind sich wohl alle einig... Was am dringlichsten ist, sind die Gärten, der Mutterboden, die Trennwände an den Terrassen und die Terrassen selbst. Fraglich auch, warum nicht einfach beides parallel gemacht wird...

Trotz mehrfacher Nachfrage bekommen wir keine Aussage über den genauen Zeitplan, welche Dinge bis wann fertig gebaut werden und in welcher Reihenfolge. Es heißt lediglich - es geht von der oberen Reihe weiter zu unserer. 

Was mich erstaunt, ist, dass die Bauleitung uns beruhigen möchte, die Bauarbeiter stünden "Gewehr bei Fuß". Sobald das Wetter es zulasse, werde mit mehreren Teams daran gearbeitet die Außenstände zu begleichen. 

Ein Protokoll...

8.4. Das Wetter passt. Drei Mann setzen Kantsteine, pflastern eine Zuwegung und einen Carport. Von mehreren Teams im Einsatz leider noch nichts zu sehen.

9.4. Das Wetter passt weiterhin. Wir bekommen unseren Mülltonnenstellplatz und den Fahrradständer. Sehr schön, sehr schnell, sehr problemlos. Allerdings haben wir auch bewusst eine Fremdfirma beauftragt... Die haben das großartig gemacht und waren günstiger. Am Nachmittag sind nur wenige Bauarbeiter in Sicht und machen vor allem Pause.

10.4. Das Wetter ist gut. Die Straße wird gemacht. Fünf Mann, ein Bagger, ein Verdichter. Am Ende des Arbeitstages sind 4 Meter Straße geschafft. Ist das viel? 

11.4. In den Gärten ist kein Fortschritt erkennbar. Weiterhin nutzen Baufahrzeuge die Gärten als Rennbahn und verdichten so den aufgetauten Boden. In der besagten oberen Häuserreihe sind künftige Terrassen mit Kantsteinen eingefasst. Doch das Gelände ist nicht abgestützt, der Mutterboden fehlt. Der Fußweg ist und bleibt ein Sandpfad. Immerhin, unsere Terrassenwände bekommen eine Abdeckung aus Granit, ein kleiner Fortschritt.

12.4. Am Nachmittag scheint frei zu sein oder Feiertag?! Klar, "Freitag ab eins, macht jeder seins." Kein Arbeiter auf der Baustelle zu sehen, alle Fahrzeuge stehen still.

Nach einer Woche bleibt zusammenzufassen, dass es hier und da weitergeht. Gut so. Worauf ich immer noch warte, ist die verbindliche Zeitplanauskunft. Und was den Fortschritt angeht... Es mutet noch an, als wenn man fünf Plättchen in einem Tausend-Teile-Puzzle zusammengesetzt hätte und die Ungeduld wächst.

Es wird Zeit für ein Wunder - oder besser noch für hartes Ranklotzen. An Himmelfahrt brauchen wir Terrasse und Garten, nutzbar... 

Ich werde weiter berichten!

Montag, 28. Januar 2013

Eingezogen...

Ja, wir sind umgezogen! Trotz einer stolzen Mängelliste ist das Haus grundsätzlich bewohnbar. Wir haben es warm, die Küche ist eingebaut, Wasser läuft und so weiter... Aber... Schon in den ersten Tagen offenbaren sich diverse verdeckte Mängel. 

Erfahrungen und Lehre... 

Apropos Küche. Schön sieht sie aus, nach meinem Geschmack jedenfalls. Doch leider ließ sich der Toaster nicht anschließen. Bei jedem Gebrauchsversuch flog im Keller die Sicherung raus - Peng! Kurzschluss. Na, da wird doch nicht einer die Kabelage falsche zusammengeschlossen haben? Doch.

Apropos zusammengeschlossen. Im Dachgeschoss funktioniert keine der vier Steckdosen. Huch, wieso denn nicht? Ich prüfe alle Sicherungen - ohne Ergebnis. Der Elektriker kommt, prüft, schaltet und misst und muss dann feststellen... "Hmmm, da wurde ein Kabel vergessen. Die Verbindung zu den Steckdosen besteht gar nicht." 

Als Folge wird der Putz aufgestemmt und das Kabel neu verlegt. Sieht natürlich alles andere als schön aus, aber der Elektriker verweist auf den Maler, der das schon wieder hinbekäme. Am nächsten Tag stelle ich fest, das bei der Mängelbeseitigung eine stromführende Dose einfach offen gelassen wurde und die Kabel aus der Wand hängen...



Und so geht es weiter... Der Sicherungskasten im Keller ist nicht richtig beschriftet. Die Fußbodenheizung ist falsch verkabelt, so dass es in der Küche warm wird, wenn ich im Flur aufdrehe oder im Wohnzimmer warm wird, wenn ich im Gäste-WC aufdrehe. Und das sind lange nicht alle Mängel.

Es bleibt also extrem spannend und langweilig wird uns nie. Gut so, denn Ablenkung durch so profane Dinge wie das Fernsehen ist uns nicht vergönnt. Kabel Deutschland hat seine kleine Smart Card geschickt, damit wir künftig diverse Sender in HD Qualität sehen können. Nein, könnten. Wenn, ja wenn, der der Anschluss funktionieren würde. Im Keller hängen lose die Datenkabel aus der Wand. Der Hausanschluss von Kabel Deutschland ist verwaist. Also muss der Elektriker erst noch alles anschließen. Sieht hinterher auch toll aus, ein Patch wurde angebracht, damit die TV Signale in alle Zimmer gehen - nur... Es kommt nix an. Nach Rücksprache mit Kabel Deutschland müsste mindestens das analoge Kabelsignal ankommen. Kommt aber nicht. Kein Anschluss in dieser Dose. Und auch in keiner anderen... Lösung erstmal nicht in Sicht.


Ach ja, dann sind da noch unsere Freunde von der telefonischen Kommunikation. Der rosa Riese. Das T. Auch die Deutsche Telekom hat einen Hausanschluss gelegt. Einen Tag nach unserem Einzug kam ein freundlicher Anschlusstechniker, klemmte Kabel, maß Datenfluss und erklärte, dass alles gut sei und ich meinen Router anschließen könnte. Gehört, getan. Dummdidumm... Kommt nur nix. Der Router installiert sich wie geplant - und meldet, dass kein Sprachsignal aus der Leitung kommt und auch kein DSL. Toll! 

Also rufe ich Vodafone als meinen Festnetzprovider an und erkläre das Problem. Die lösen eine Messung aus und noch eine und halten eine Rückfrage und noch eine. Und dann, ja, Ei des Kolumbus - es muss nochmal ein Techniker kommen. Scheinbar stimmt was mit der Leitung nicht. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Also, Termin vereinbart. Abgewartet und wer kommt nicht zum Termin? Der Techniker. Der übrigens von der Telekom verantwortet wird, nicht von Vodafone. Begründung: Die Adresse sei nicht auffindbar. Ach so. Na, gut, dass der Kollege vorher da scheinbar cleverer war. Ärgerlich, weil wir wieder Zeit verdaddelt und weiterhin kein Internet im Haus haben. Schnell mit Vodafone einen neuen Termin gemacht, den Zugang zum Haus erklärt - und eine Woche gewartet... Und da, in der Tat, eines Samstags, kommt der freundliche T-Mann mit seinem Werkzeug. Natürlich schiebt er alle Schuld auf den dämlichen Kollegen, es sei doch ganz leicht hierher zu finden. Also misst er im Keller und misst und misst und sagt: "Mist!" Hier kommt nix an, das muss an der Straßenleitung liegen. Sprachs und zog davon mit dem Hinweis, dass ich nichts mehr machen müsste. Er würde das draussen korrigieren, dann ginge es. Ich frag' noch, warum der Anschlusschef dann erklärt hatte, dass seine Messung ok war und DSL mit 6000er Leistung bestehen würde... Da müsse der sich geirrt haben, ist die Antwort und der Kollege verschwindet im Schneetreiben. Nach einer Stunde - nix geht auf dem Router. Nach sechs Stunden, auch nix. Am nächsten Morgen ruft Vodafone an und fragt, ob das Problem gelöst sein. Nö. Isset nich. Also misst der Kollegen auch noch mal, Fernmessung, Ferndiagnose, fern von normal oder akzeptabel. Boah! Nein, kommt dabei heraus, jetzt hätte er festgestellt, dass gar nix durch die Leitung ginge. Offensichtlich hat der ambitionierte Kollege am Straßenanschluss alles nur schlimmer gemacht. Mir fehlen die Worte! Nicht überraschend, es muss ein weiterer Termin mit dem tollen T gemacht werden, wieder eine Woche warten. 

Nun, am Ende stellt sich raus, dass die Kabel nicht richtig verlegt waren und rein physikalisch keine Kontakte bestanden. Naja, dann kann natürlich nichts schalten oder klingeln. 

Wir haben also so unsere Startprobleme - und die Lehre daraus ist: Als Bauherr musst du dich in jedes Gewerk ein gutes Stück weit einarbeiten, um nicht hinterher doof in die Röhre zu schauen. Und in Sachen Dienstleister gilt wie eh und je: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Bei aller gebotenen Höflichkeit: Als Kunde muss man das, wofür man teuer bezahlt, auch mit klarer Ansage einfordern.


Montag, 10. Dezember 2012

Die Abnahme - alles richtig, alles gerade?

Der Abnahmetermin ist neben dem Notar- und dem Übernahmetermin der wichtigste... Der Bauträger will vorführen, was er in den letzten Monaten gemacht hat und scharfe Augen sollten schauen, dass alles so ist, wie es bestellt wurde, dass alles innerhalb der Bautoleranzen gerade ist, dicht ist und auch funktioniert.

Am 5.12.12 war unser Abnahmetermin, ziemlich genau 12 Monate nach dem ersten Spatenstich. Und die Aufgabe, die mit der Begutachtung vor uns lag, war riesig... 4 Etagen, 200 qm, Heizung, Dach, Sanitär, Elektrik, Böden, Fenster und die Außenanlagen... Ach ja, außen. Wie gut, dass es einen Tag vor der Abnahme einen Kälteeinbruch in Berlin gab und Schnee und Eis die Fertigstellung der Straße zu unserem Haus, unsere Parkplätze und die Gehwege in der Anlage wortwörtlich kaltgestellt haben... Wir sind gespannt, auf welcher Piste der Umzugswagen in vier Wochen rollen wird.

Die vielleicht wichtigste Entscheidung rund um die Bauabnahme, ist die, sich einen professionellen Bausachverständigen dazu zu holen. Die Kosten, die der für die kommenden Stunden bekommen sollte, hatten sich so schnell amortisiert, wie ich kaum Neubaugebiet sagen konnte. So einer weiß einfach ganz genau, an welchen Stellen er schauen, mit dem Finger popelen oder mal kräftig rütteln musste. Zusätzliches Glück für uns: Der uns von Freunden empfohlene Sachverständige kennt sich seit Jahren mit INTERHOMES Bauten aus und hat schon mehrfach in der Nachbarschaft nach dem rechten Fortschritt geschaut.

Im Dach ging's los, wieso fehlen eigentlich beim Terrassengeländer die Schrauben im Boden?
Die Pultdachdichtung ist unsauber versiegelt, das Fenster etwas schief eingebaut, weshalb die Fensterbank rechts und links 2 mm Lücken aufweist. Auf der Terrassenwand kleben Farbreste... Nur weder Bauleiter noch Sachverständiger wissen, was das ist... Mein Laienauge mutmaßt: Wenn man Styroporisolation sägt, entstehen kleine, leichte Kügelchen... und die haben sich hier in die frisch gestrichene Wand geklebt. Aaaaahhh, stimmt, recht hat er, der Eigentümer - das war quasi der Ritterschlag von den Fachleuten, ab hier darf ich mit den großen Jungs spielen und stets verständnisvoll nicken...

Ich spare mir jetzt die einzelne Wiedergabe der Mängelliste. Aber: Es sind kein echten Baufehler zu erkennen. Das Haus steht, ist dicht und beheizt. Soweit schon mal gut. Auf fast jeder Wand sind Farbfehler. Entweder zu wenig Farbe verstrichen oder Putzlöcher notdürftig gespachtelt und schnell drüber geschmiert. Das Treppengeländer ist schief angeschraubt, eine Tür zum Dachzimmer fehlt einfach mal. Während wir oben prüfen, schrauben unten die Sanitärleute noch Handtuchhalter und Klorollenhalter an... Alles auf den letzten Drücker, aber egal. Und weiter geht's mit der Abnhame... Steckdosen sind locker, Fenster knacken und immer wieder hat der Putz kleine Schäden.

Es ist schon fast dunkel draussen, da kommen wir im Erdgeschoss an. Eine Hand voll Bodenfliesen sind locker, klapp klapp... Das verlegte Parkett weißt gelbe Farbflecken auf. Oh nee, wie sieht das denn aus? Hm... Die Fachleute stellen schnell fest, dass das im Holz ist, nicht auf der Lackierung. Na, und nun? Ist das eine Toleranz, die wir hinnehmen müssen? Kommt auf die Mängelliste - Problem erstmal verschoben. Da muss sich auch der Bodenleger mal äußern. Schön ist es jedenfalls nicht. 



Zu guter Letzt ab in den Keller. Die Fenster sind nur unvollständig eingeputzt und schlecht isoliert. Die Heizung tropft, aber funktioniert, die Elektrik ist angeschlossen und beschriftet, trotzdem hängen rund 30 lose Kabel in der Luft. Das sind die Datenleitungen, die muss der Elektriker noch anschließen. Telekomdose ist da und auch die Leitung von Kabel Deutschland.
Doch... Moment... wo ist eigentlich der separate Wasserzu- und Ablauf, den wir extra und gegen Aufpreis bestellt haben? Vorhanden ist nur der Anschluss für die Waschmaschine - der ist sowieso Standard für alle Häuser mit Keller. Hm... Der Bauleiter ist ratlos, denn auf seinem Auftrag steht "Entfall Waschbecken Zuleitung Frischwasser und Abwasser" und er philosophiert: "Na, was hier nicht als Auftrag steht, hab ich nicht bauen lassen."
Ok, da sei die Frage erlaubt, wieso ein Sonderwunsch auf seiner Liste steht, wenn der entfallen soll? Macht irgendwie keinen Sinn, oder? Ja, das muss dann auch der Bauleiter zugeben. Das wird sich bestimmt aufklären lassen.

Nach vier Stunden sind wir dann durch. Auch mental. Irgendwann lässt die Konzentration nach - und das ist gefährlich, denn es sollte nichts übersehen werden, sonst gibt es nachher Diskussionen um die Beweislast und die Schuld und und und... Die Mängelliste hat am Ende 94 Punkte mit diversen Unterpunkten, auf sechs Seiten, so viel, dass das Papier vom protokollierenden Bauleiter nicht reichte und das mobile.de Notizbuch aushelfen durfte. Zum Glück: Es ist nichts kaputt, nichts falsch und die fehlenden Anschlüsse im Keller lassen sich problemlos montieren. Der Bauleiter ist sehr um die Zufriedenheit des Kunden bemüht, in dem er diverse Spalten, gerade an Türzargen, versiegeln lässt obwohl sie innerhalb der Toleranz liegen. In Ordnung.



So, das freut den Kunden und lässt ihn am Ende zufrieden und geschafft nach Hause gehen. Noch eine Woche, dann gibt es den Schlüssel!

Mittwoch, 14. November 2012

Einbiegen in die Zielgerade...

Jetzt kommen wir der Sache näher, die Termine zur Abnahme und Übernahme des Hauses nahen mit großen Schritten. Noch vor zwei Wochen war ich sehr skeptisch, dass wir die Übernahme bis zum 31.12.2012 schaffen. Doch mittlerweile sieht es so aus, dass ich einfach nur keine Erfahrung habe...
Die Mietwohnung ist zum 31.01.2013 gekündigt, eine Hand voll professioneller Umzugsunternehmen kommt in Frage, um den Kraftakt für uns zu wuppen.
Wir waren erstmals nach neuen Möbeln schauen, der neue enorme Platz will ja gefüllt werden ;-)

Derzeit ist der Zustand des Hauses noch sehr roh... Aber, die Heizung funktioniert und drängt fortwährend die restliche Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk und dem Estrich. Die Probleme mit den Kabeln, Heizungsrohren und auszustemmenden Fenstersimsen lösen sich langsam auf. Und heute war der Maler erstmals drin und hat eine Grundierung auf Wände und Decken gebracht. Sieht schon ein bisschen gut aus.

Jetzt fehlt noch die Fliesung, die am 19.11. angegangen wird. Küche, Diele, Bad und Gäste-WC. Anschließend kommt das Parkett in den Wohnbereich, die Treppe wird eingebaut und das Laminat wird verlegt. Danach sollte der Elektriker sämtlich Dosen anschließen. Dann sind wir schon recht nah am Ziel.

Aktuell liegen im Keller noch alle Elektro- und Heizungsleitungen offen und wirr, da muss noch für Ordnung gesorgt werden. Im Garten türmt ein immenser Sandberg, doch der Grundriss des Geländes ist mittlerweile erkennbar. Der für das Gartenhaus angedachte Stellplatz ist offensichtlich schmaler als ich mir das erhofft hatte, aber ok, dann wird es eben ein schmales, langes Gartenhaus.
Auf der Ostseite wird gerade die künftige Straße planiert, dann braucht es noch eine Pflasterung und die Zuwegung zum Haus und zum Stellplatz.

Es macht den Eindruck, als wenn die Außenanlagen noch länger brauchen, aber auch da könnte man uns noch überraschen.

Lustiges am Rande: Google muss kürzlich seinen Satelliten vorbeigeschickt haben, denn bislang war unser Gelände auf Google Earth nur als nackter Sandplatz zu erkennen. Jetzt schaut man auch aus dem All direkt auf die Baustelle...



Die Termine, auf die wir nun wahrlich hinfiebern, stehen, na, sagen wir halboffiziell fest: Am 5.12.12. soll die Abnahme erfolgen, am 18.12.12 kommt die Übernahme. Ab dem Tag haben wir die Schlüssel und auch nur noch wir, dann sind wir am Ziel.


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Echte Baufehler

Wir haben ein Haus so gut wie "von der Stange" gekauft. Zeitgleich werden in unserem Baufeld 66 Reihen- und Doppelhäuser gebaut. Die Erwartungshaltung war also, dass wir einigermaßen problemlos fertig werden und am Ende ein vernünftiges, sprich den üblichen technischen Standards entsprechendes, Haus bekommen. Doch aufgemerkt, auch ein Reihenhaus ist ein Unikat und was dabei alles versaubeutelt werden kann...  Man glaubt es kaum:

Im Frühling stand unsere Zeile bereits, zumindest äußerlich waren alle Etagen vorhanden und ohne große Phantasie konnte man von Häusern sprechen. Doch solange keine Fenster und Türen installiert waren oder das Dach nicht geschlossen war, stand der Rohbau natürlich voll im Wind und Regen. Die heftigen Niederschläge im Mai und Juni haben sich also, der physikalischen Gesetzmäßigkeit folgend, teilweise im Keller wiedergefunden. In unserem Haus weniger als bei den Nachbarn, wo mitunter nette Seenlandschaften entstanden und die Wände dunkel vom herunterlaufenden Wasser waren. Aber auch bei uns war der Keller nass.

Natürlich wurde die Feuchtigkeit bei der Bauleitung beanstandet. Auch als Türen, Fenster und Dach montiert waren, sammelte sich weiter Nässe auf den Kellerböden - zudem standen riesige Pfützen in den künftigen Gärten. Es hätte also sein können, dass das Wasser von außen durch die Wände drückt oder von unten durch die Soleplatte kommt... Beides wäre katastrophal gewesen. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurden Feuchtemessungen vom Fachmann genommen, die Bodenplatte geöffnet und sogar ein Schacht gartenseitig ausgehoben und extra geflutet, um zu sehen, ob irgendwo Wasser reinkommt. Kam aber nicht, die Messungen zeigten an, dass die Feuchte langsam aber sicher abnahm. Gut so.

Um im Bau also voranzukommen, mussten als nächstes die Kellerböden mit Bitumenbahnen abgedichtet werden, um Feuchtigkeit später aus dem Haus zu halten. Ja. Guter Plan, aber... niemand kam auf die Idee, die bereits vorhandene Nässe aufzunehmen! Die Bitumenbahnen wurden einfach über die nassen Kellerböden geklebt! Das gab beim Darüberlaufen so schöne patsch-patsch-patsch-Geräusche und technisch wurde die Nässe damit so gut wie gefangen genommen, sprich zwischen Soleplatte und Keller mangels Diffusionsmöglichkeit festgesetzt. Hervorragende Leistung von mitdenkenden Handwerkern!

Selbstverständlich haben wir das beanstandet, die Bitumenbahnen wurden aufgerollt, die Nässe aufgesogen und alles neu verklebt. Bestimmt eine Woche ging ins Land... Warum nicht gleich so, wenn ich fragen darf?

Mittlerweile ist es Oktober geworden und erste Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung werden konkret. Es bleiben noch zehn Wochen. Die Heizung funktioniert noch nicht, um das Haus zu heizen und die Restnässe aus den Wänden zu treiben. Sanitär ist nicht montiert, die Böden sind nicht fertig, die Zufahrt fehlt, Türen sind nicht eingebaut und der Maler muss alles noch schön streichen. Na, bleiben wir gespannt. Ich zögere noch, unsere Wohnung zu Ende Januar 2013 zu kündigen.

Vergangene Woche fanden wir die bodentiefen Fenster im OG plötzlich ohne Fenstersimse vor. Ohne erkennbaren Grund hatte man Mauerwerk samt Putz mit dem Presslufthammer wieder abgeschlagen. Damit aber nicht genug, Elektro- und Fernsehkabel hingen zerschnitten in der Luft, halb aus dem Putz gerissen. Was war passiert? Ein Blick in die Landesbauordnung brachte die Antwort - diese Fenstersimse stellen eine Art Leiter dar, auf der kleine Kinder hochklettern und dann aus dem offenen Fenster fallen könnten. Um dies zu verhindern, müssen Brüstungen mit mindestens 90 cm Höhe vom Boden erstellt werden. Bei geöffnetem Fenster war die Höhe in unserem halbfertigen Haus weniger als 80 cm. Ok. Dass ein Haus der LBO entsprechen muss, macht Sinn. ABER: Wer zum Teufel konzipiert sowas, die Bauordnung ist doch nicht vorgestern erstellt worden?!!?! Für Genaunehmer, die letzte Änderung wird auf den 29.6.2011 datiert, also kein Problem, um bei uns eigentlich von Anfang an richtig zu bauen. 



Damit nicht genug. Es gibt nicht nur eine Landesbauordnung, sondern auch Vorschriften für Elektriker, die aufgeben, wo und wie Stromkabel verlegt werden dürfen, nämlich rechtwinklig in vordefinierten Zonen des Raumes. Durch das Wegstemmen der Fenstersimse wurde offenbar, dass der Elektriker beides ignoriert hatte. Unglaublich! Auf dem Foto ist zu erkennen, dass die Kabel in Parabel-Form aus dem Putz gezogen wurden. Wer verlegt denn guten Gewissens auf diese Weise ein Stromkabel? Bei der Rohbauabnahme sah das nicht so aus. Egal wie, der Elektriker muss nun natürlich nachbessern. SEHR fraglich bleibt allerdings, wie es wohl in den anderen Wänden der anderen Etagen aussieht? Die jetzigen Fehler sind ja nur zufällig aufgefallen. Muss wohl ein Fachmann mit entsprechendem Messgerät ran...

Ohne Worte.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Baufortschritt in Bildern 2

Ende Mai, Anfang Juni war es, da kam das Dachgeschoss...


Und oben drauf natürlich das Pultdach, das als solches am 9. Juni erkennbar wurde.


Soweit gut, als nächstes kam erstmal eine große Rechnung, doch leider geriet der Fortschritt ins Stocken. Bis Fenster eingesetzt waren, die Dämmung aufgebracht war, das Dach rundherum verkleidet wurde... und... die vergessene Wand im Dachgeschoss fertiggestellt war, vergingen zwei Monate. Am 6. August sah der leere Korpus endlich nach einem richtigen Haus aus - wenn auch noch mit komischen Außenverzierungen.


Nun, es heißt ja zurecht "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil". Den Vorteil ließen der Malermeister und der ihn beauftragende Bauleiter leider verfallen, denn unser als weiß angekündigtes Haus war mit einem Mal rot. Und das ist kein Zwischenanstrich oder sowas, das sollte die tatsächliche Farbe sein.


Nach diversen Telefonaten und Reklamationen am 28. August, und, ja, der wiederholten Bestätigung, dass wir gerne, wie geplant, ein weißes Haus hätten, wurden nochmals die Pinsel und die richtige Farbe herausgeholt und der erwünschte Endzustand hergestellt.


Beidseitig in weiß. Na, geht doch.Wir notieren den 19. September, von außen ist das Wesentliche fertig! Über Fensterläden, Gartenmauern, Dachterrassengitter und andere Details sei dann ein anderes Mal berichtet.